Archiv 2013

 

Musikalische Gottesdienst in Fraurombach

"Weihnachten": Ich sehn´ mich so nach einem Land der Ruhe und Geborgenheit. Ich glaub´, ich hab´s einmal gekannt, als ich den Sternenhimmel weit und klar vor meinen Augen sah´, unendlich großes Weltenall.

Und etwa dann mit mir geschah: Ich ahnte, spürte auf einmal, dass alles; Sterne, Berg und Tal, ob ferne Länder, fremdes Volk, sei es der Mond, sei´s Sonnenstrahl, dass Regen, Schnee und jede Wolk, dass all das in mir drin ich find, verkleinert, einmalig und schön. Ich muß gar nicht zu jedem hin, ich spür das Schwingen, spür die Tön´ ein´s jeden Dinges, nah und fern, wenn ich mich öffne und werd´ still in Ehrfurcht vor dem großen Herrn, der all dies schuf und halten will. Ich glaube, dass war der Moment, den sicher jeder von euch kennt, in dem der Mensch zur Lieb´ bereit: Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit" (Hermann Hesse).

Am zweiten Weihnachtsfeiertag erfuhren die Gottesdienstbesucher in der Kirche zu Fraurombach, welche musikalische und vielfältige Bandbreite in dem Kirchspiel Hartershausen beheimatet ist. Der traditionelle musikalische Gottesdienst zeigte wieder die Begabungen und Talente auf, die anhand von Weisen, Worten und Musik dargebracht wurden. Zwischen den Musikdarbietungen trug Pfarrer Jürgen Seng Lesungen u. a. von Friedrich Rückert "Gottes Licht", Friedrich von Bodelschwingh "Das Wunder der Heiligen Nacht" und "Weihnachten" von Hermann Hesse vor. Der musikalische Gottesdienst wurde mit Orgelklängen eröffnet. Als Organisten an der "Königin der Instrumente" fungierten Joachim Weitzdörfer und Holger Eurich. Sie konzertierten Kleines Präludium in g-moll (Johann Sebastian Bach), den Filmhit "Dornenvögel" von Henry Mancini. Mit ihrem Gesang, in Begleitung der Orgel, erklang von Britta Seng "In der Nacht von Bethlehem", "Sind die Lichter angezündet", "Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit". Ebenfalls Britta Seng nahm sich den musikalischen Nachwuchs an, der Teenie - Flötengruppe. Zur Aufführung kam von ihnen eine Gavotte, "Jingle Bells", "The little Drummerboy". An der Gitarre wurden die jungen Damen von Loris Kreutzer begleitet. Ebenfalls jung, dynamisch und sehr talentiert das Gesangsduo aus Langenschwarz Anna Löbens und Milena Stock . Von den beiden hörte man "Vor vielen hundert Jahren" und "Markt und Straßen stehn verlassen". Der Flötenkreis des Ev. Kirchspiels Hartershausen, unter der Leitung von Britta Seng, gehört seit ein paar Jahren zum festen Bestandteil vieler Gottesdienste. Für diesen Gottesdienst hatten sie sich "In dulci jubilo", "Menschen, die ihr wart verloren" und "Von der Geburt Christi" ausgesucht". Im vergangenen Jahr, anlässlich des 25jährigen Geburtstages des Fraurombach Frauenchores, wurde der Gesangverein Fraurombach geboren. Bereits da bekam die Formation, verstärkt durch Gesangstalente junger Männer, viele Lobesworte. Dies bewirkte Auftritte zu besonderen Anlässen, so auch der musikalische Gottesdienst. Zu Gehör brachten sie "Eine schöne Rose", "Es war ein großer Tag", "Wind im Olivenzweig" und "Gesang der Engel". Einer darf natürlich in diesem musikalischen Gefüge nicht fehlen, der Posaunenchor der Ev. Kirchengemeinde Hartershausen. Die Musiker und Musikerinnen spielten eine Adventsouvertüre, des Weiteren begleiteten sie die Gemeinde beim Singen der Lieder "Kommet, ihr Hirten" und "Stern über Bethlehem". Das Amt des Dirigenten übernahm vertretungsweise für die erkrankte Hannah Stubinitzky Sebastian Muhl. Beschlossen wurde das musikalische Konzerterlebnis nach dem Segensgebet mit dem gemeinsamen "O du fröhliche".

 

Festgottesdienst zum 75-jährigen Küsterjubiläum

"Befiel dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn" Festgottesdienst zum 75-jährigen Küsterjubiläum von Annemarie Trabes in der Kirche in Pfordt PFORDT
Einem einmaligen Ereignis konnten die zahlreichen Gottesdienstbesucher am vergangenen Sonntag in der Kirche in Pfordt beiwohnen: Frau Annemarie Trabes wurde für 75 Jahre Küsterdienst geehrt.
Seine Predigt stellte Pfarrer Jürgen Seng unter den 5. Vers des 37. Psalms, in dem es heißt: "Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen." Dieses Bibelwort begleite Annemarie Trabes durch ihr ganzes Leben, so Seng, es habe sie getragen in guten und schweren Zeiten und ihr Trost und Halt gegeben.
Das Bild des Labyrinths der Kirche von Chartres in Frankreich wählte Seng als Symbol für den Lebensweg von uns Menschen. Es ist Symbol für das Leben, für das menschliche Suchen nach Sinn, nach der Mitte, nach sich selbst und auch nach Gott. Wenn man sich aufmacht merkt man schnell, dass der Weg durch das Lebenslabyrinth kein einfacher Weg ist.
Mal geht es geradeaus und die Mitte wird schon ins Auge gefasst und umrundet, doch dann kehrt der Weg um.
Viele Kehrtwendungen und Umwege müssen gegangen werden. Scheint die Mitte eben noch greifbar nahe, ist sie im nächsten Moment wieder weit weg.
Oftmals stößt man an Grenzen, muss umkehren und die Richtung ändern. Aber ein Labyrinth führt, trotz aller Umwege und Wendungen immer zum Ziel – anders als ein Irrgarten, in dem es Sackgassen und Irrwege gibt, die nicht zum Ziel des Weges führen.
"Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen", mit diesem Wort, so Seng, sage die Kirchengemeinde, der Kirchenvorstand und er persönlich Annemarie Trabes Dank für 75 Jahre Treue, Pflichterfüllung, Engagement und Menschlichkeit. Er erinnerte daran, dass das Wort Küster aus dem lateinischen übersetzt "Wächter oder Hüter" heißt. In diesem Sinne sei Frau Trabes die Hüterin der Pfordter Kirche. Seng erinnerte weiter daran, dass die Küsterin die erste Ansprechpartnerin für die Menschen vor Ort ist, wenn es um kirchliche Belange geht. "Du erfährst als eine der ersten, wenn ein Mitglied der Dorfgemeinschaft verstorben ist – und manches Mal musstest Du dann auch tröstend und seelsorgerisch tätig werden.
Deswegen ist das Küsteramt auch mehr als läuten, heizen und putzen, sondern ein sensibles und theologisches Amt", so Seng, direkt an Annemarie Trabes gewandt.
Weiter erinnerte der Hartershäuser Pfarrer daran, dass Frau Trabes mit mittlerweile sieben Pfarrern zusammen gearbeitet hat, nämlich mit Ludwig Berg, Heinrich Köhl, Hans Müller, Christian Freitag, Günter Knabe, Helmut Bähringer und seit mittlerweile neun Jahren mit ihm. Er erinnerte daran, wie die Scheiben der Kirchenfenster nach der Brückensprengung 1945 kaputt gegangen waren und die junge Annemarie mit den Fensterrahmen im Handwagen nach Schlitz gezogen ist, um die Fenster neu verglasen zu lassen, oder auch an die Zeit, als die Kirche noch mit Holz geheizt wurde, und manches Mal ein solch dichter Qualm in der Kirche war, dass man kaum seinen Nebenmann sehen konnte.
Einen persönlichen Brief des Kirchenpräsidenten Dr. Volker Jung, in dem er Annemarie Trabes und Gott für die langen Jahre der treuen Mitarbeit dankte, verlas Pfarrer Seng ebenfalls im Verlaufe des Gottesdienstes. Als Geschenk überreichte die Kirchengemeinde ihrer Küsterin ein Gemälde sowie einen Blumenstrauß.
Sodann erhob sich die versammelte Gemeinde von ihren Plätzen und ließ, begleitet von Lotti Schäfer an der Orgel, zu Ehren von Annemarie Trabes den Choral "Nun danket alle Gott" erklingen.
Am Ausgang gratulierten und dankten die Gottesdienstbesucher, die zu Ehren der Jubilarin nicht nur aus Pfordt, sondern auch aus Hartershausen und Schlitz gekommen waren, Annemarie Trabes für ihre treuen Dienste.
Ortsvorsteher Willy Kreuzer drückte an dieser Stelle auch seinen Dank im Namen der Pfordter Bevölkerung aus.

 

Musikalischer Gottesdienst zum Reformationstag in Pfordt

Einer guten Tradition folgend hatten die Ev. Kirchengemeinden Hartershausen und Fraurombach zum musikalischen Abendgottesdienst zum Reformationstag in die Kirche nach Pfordt eingeladen. Und so ließen Holz- und Blechbläser und eine ganze Menge Stimmbänder vielfältiges Liedgut in der kleinen Dorfkirche erklingen. Gut gefüllt waren die Bänke am Donnerstagabend, als Pfarrer Jürgen Seng eine muntere Gemeinde begrüßen konnte. Seng erinnerte an Martin Luther und sein Anliegen die Kirche zu erneuern. Dieses Anliegen, so Pfarrer Seng, sei in der heutigen Zeit so aktuell wie zu Zeiten Luthers. Es gälte für alle Kirchen und Konfessionen: „Die Kirche ist immer in der Gefahr der Erstarrung und Festgefahrenheit. Immer ist sie angewiesen auf Gottes Wort und seinen Geist. Immer braucht sie Besinnung auf den, der der Grund unseres Glaubens ist“.
Der Flötenkreis, geleitet von Britta Seng, eröffnete den musikalischen Reigen mit Luthers  Klassiker „Ein feste Burg ist unser Gott“. Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes erklangen von den Flöten  „Sonatina“ von Gottfried Reiche, „O Isis und Osiris“ sowie das moderne Klezmer-Arrangement „Final-Embrance“ von Uwe Heger.  Unter der Leitung von Hannah Stubinitzky ließ der Posaunenchor der Kirchengemeinde „Trumpet voluntary“ von Jeremiah Clarke sowie „Verleih uns Frieden“ von Felix Mendelsohn-Bartholdy erklingen. Außerdem begleiteten die Posaunen und Trompeten die Gemeinde bei Chorälen. Zum ersten Mal unter der Leitung von Susanne Behounek trat der  Pfordter Chor „Alles im Takt“ beim musikalischen Reformationsgottesdienst auf. Mit ihren eindrucksvoll vorgetragenen Liedern „Masithi“, einem Segenswunsch der Xhosa,  und den liberianischen Traditional „Banuwar“ nahmen die Sängerinnen und Sänger die Gottesdienstbesucher mit in die weiten Afrikas. Mit dem Segenslied „Sunshine to you“ aus der Feder von Lorenz Maierhofer läutete „Alles im Takt“ dann den Schlussteil des Gottesdienstes ein. Die Orgel wurde an diesem Abend von Britta Seng gespielt. Neben den Chorälen, die den Gesang der Gemeinde begleiteten, erklangen auf dem denkmalgeschützten Instrument „Organo festivo“ von Karsten Leykam sowie Variationen von „Herr, deine Liebe“, die von Gunther Martin Göttsche arrangiert wurden. Zwischendurch trat Pfarrer Jürgen Seng vor die Gemeinde und las meditative Texte. Er beschloss den Gottesdienst mit dem irischen Segenswunsch: „Möge Gott dir Rätsel aufgeben, denn die Tiefe des Nachthimmels birgt Gottes Geheimnis, für das es keine Erklärung gibt. Mögest du staunend dastehen und wie die Unendlichkeit der Sterne überwältigt sein von Gottes Gegenwart. Mögest du das Dunkel lieben, denn auch wenn der Mond nur halb zu sehen ist, ist er doch ganz und gar in Gottes Hand geborgen. Mögen dir die Worte fehlen, wenn das Wort gesprochen wird in die Stille der Nacht, in die Schönheit von Gottes Schöpfung.“  So gelang eine gute Mischung zwischen Hören und Genießen, Innehalten und Mitgehen.

 

Kinderbibelwoche "Servus Paulus"

Der Glaube ist eine große Zumutung Familiengottesdienst in der Üllershäuser Kirche / Feierlicher Abschluss der Kinderbibelwoche ÜLLERSHAUSEN
Mit einem Familiengottesdienst am Sonntag, in der Kirche zu Üllershausen, fand die Kinderbibelwoche ihren Abschluss. Vom Montag, dem 21., bis Freitag, dem 25. Oktober, trafen sich die Kindergottesdienstkinder der Ev. Kirchengemeinde Hartershausen und Fraurombach, 22 an der Zahl, im Evangelischen Pfarrhaus in Hartershausen.
Mit den Damen des Helferkreises, Angela Schäfer, Simone Schmidt, Andrea Schmidt, Melanie Schäfer, Heike Kreutzer und Diana Melbert inklusive Pfarrer Jürgen Seng, wurde sich gemeinsam mit der Arbeit und dem Wirken des Apostels Paulus genauestens beschäftigt, dazu wurde gebastelt, gesungen und auch Lieder eingeübt. Mit einem Theaterspiel, in dem der Agent "Cleverus" gemeinsam mit den Kindern dem Apostel auf der Spur war, begann jeder Tag.
Auch der Inhalt des Familiengottesdienstes bezog sich auf den Apostel Paulus. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag in den kleinen Kehlen der Ki-Bi-Wo-Kids. Sie sangen "In deine Hände", "Unsere Hilfe ist Gott", "Halleluja – sing along" und "Gott, die Burg in meinem Leben".
Von den Damen des Helferkreises und Pfarrer Seng aufgeführt, folgte das Schattenspiel "Paulus und Silas im Gefängnis von Philippi." Paulus und Silas waren Missionare. Beide wollten, dass alle Menschen Gott kennenlernen.
Eines Tages kamen sie nach Philippi in Griechenland. "Wenn ihr an Jesus Christus glaubt, dann seid ihr gerettet, dann wird Gott euch vergeben!" Auch dort wurden viele Menschen zu Christen. Anderen wiederum waren beide ein Dorn im Auge und landeten daraufhin im Gefängnis. Trotz vieler Demütigungen und Misshandlungen wurden beide nicht müde, Gottes Wort zu verkündigen. Eines Tages bebten die Mauern, sie zerbrachen, Türen und Fenster fielen auseinander, auch die Ketten lösten sich, Paulus und Silas waren frei. Auch der sonst so linientreue Gefängniswärter wurde plötzlich einsichtig und ließ sich zum Christentum bekehren. "Glaube an den Herrn Jesus und du wirst gerettet werden".
Pfarrer Seng stellte in seiner Predigt die Frage: Wie kann man, wenn man im Knast sitzt, gefoltert wird, auch noch Gott dafür danken, dass man wegen ihm im Gefängnis sitzt? Das man wegen ihm leiden muss, verspottet, gefoltert wird? Dass man krank ist? Das man arbeitslos wurde? Dass Menschen arm sind? Dass man sein Hab und Gut beim Hochwasser verlor? Dass die Kinder eigene Wege gehen, Wege die man sich so nicht gewünscht hat, die man nicht für richtig hält, die nicht gut sind? Kann man den Gott für die Unzulänglichkeiten, für die Unannehmlichkeiten für das Elend loben? Viele fragen, wenn sie Leid oder Not erleben: Warum? Diese Frage bohrt und raubt den Betroffenen manchmal den letzten Lebensnerv. Die Warum- Frage bringe einem, so Seng, hier nicht weiter, wenn überhaupt eine Frage, dann – Wozu? Wozu ist das alles gut? Wie kann man Gott loben, wenn man so in der Patsche sitzt? Man braucht dazu viel Mut: trotz Fesseln, trotz Zweifel, trotz Schicksalsschläge. Ziemlich viel Frechheit: Obwohl man gelernt hat, dass Gott gut ist, dass er die Liebe ist, das alle Dinge einem zum Besten dienen sollen.
Ziemlich viel Zutrauen: denn der Glaube an Gott bedeutet nicht die Lösung aller Probleme. Jesus hat nicht alle Blinden geheilt, nicht alle Menschen satt gemacht, nicht allen Aussätzigen ihre Wunden geheilt. Nur einzelnen! Der Glaube ist eine große Zumutung. Gott mutet uns Schweres zu, Unverständliches zu ertragen! Weg-Beten funktioniert hier nicht! "Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe. Ich lobe meinen Gott, der meine Fesseln löst, damit ich frei bin." Möge es uns gelingen, diese Hoffnung in unseren Alltag mit hinein zu nehmen, dann blühen auch bei uns Knospen auf, dann werden Nächte hell und glühen, und was uns getrennt hat, kann überwunden werden – um Jesu Christi willen!

 

Herrlicher Klang dank Stiftungsgeld

Restaurierung der Fraurombacher Orgel durch Sparkasse und Denkmalpflege ermöglicht FRAUROMBACH
Die Voraussetzungen für die Restaurierung der Orgel in der Evangelischen Pfarrkirche in Fraurombach sind erfüllt. Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und das Landesamt für Denkmalspflege (LfDH) bewilligten einen zweckgebundenen Zuschuss, damit die Orgel demnächst wieder in alter Weise erklingen kann.
Pfarrer Jürgen Seng, incl. der Kirchengemeinde, darf sich über eine Bezuschussung von 7000 Euro für die Instandsetzung des so wichtigen Instruments freuen.
Die Unterstützung beläuft sich im Rahmen der 10 Prozent-Bezuschussung. Die Gesamtkosten der Restaurierung bewegen sich in einem Kostenrahmen von ca. 35.000 Euro. Die vorgesehene Maßnahme umfasst insbesondere jenen Teil der Orgel, die durch den Verschleiß der letzten 30 Jahre verursacht wurden.
Dr. Thomas Wurzel (Geschäftsführer der Sparkassen- Kulturstiftung Hessen-Thüringen) unterstrich die Bedeutung der Orgel für die Pflege geistlicher und zunehmend auch weltlicher Musik.
Als historisches wie auch als modernes Instrument bleibe die Orgelin ihrem klanglichen Reichtum unerreicht. "Orgeln sind faszinierend, denn sie sind in dreifacher Hinsicht Zeugnisse unseres historischen Erbes" erläuterte Landeskonservator Prof. Dr. Gerd Weiß (Präsident des Landesamtes für Denkmalspflege Hessen).
"Sie gehören nicht nur zur Ausstattung unserer Kirchen, in ihrer individuellen Gestaltung sind sie auch bedeutende architektonische und kunsthandwerkliche Zeugnisse einer Epoche.
Als technische Denkmäler dokumentieren sie außerdem jahrhundertealte, sehr komplizierte Handwerkstechniken. Vor allem aber sind sie Klangdenkmäler. Niemand kann sich ihrer Ausdruckskraft entziehen. Orgelmusik füllt und belebt unsere historischen Kirchenräume auf ganz besondere Weise."
Dazu ergänzend Dr. Bernhard Buchstab (LfDH) "Besonders interessant sei dabei, dass man anhand eines Erscheinungsbildes einer Orgel, ihrer technischen Ausstattung und ihres Klangs Aussagen darüber machen könne, aus welcher hessischen Orgelwerkstatt das Instrument stammte."
Die Orgel in der Fraurombacher Kirche wurde 1799 von Johann Markus Oestreich gebaut.
Die Werkstatt Oestreich ist eine über mehrere Generationen tätige Orgelbauerfamilie aus Oberbimbach bei Fulda und zählt überregional zu den renommiertesten und bekanntesten Werkstätten. Fraurombachs Orgel besitzt einen prächtigen, klassischen 5-teiligen Orgelprospekt mit klassizistischen anmutendem Schleierwerk und Aufsätzen in Form von Vasen und Girlanden.
Die Orgel wurde 1847 an ihren heutigen Standort versetzt, auch fanden mehrere Reparaturen statt, zuletzt 1980. Sie besitzt mechanische Schleifladen und zählt mit Manual, Pedal und insgesamt 10 Registern zu den klassischen Dorforgeln.
Pfarrer Jürgen Seng nahm zuvor alle Anwesenden, die zur Übergabe des Bezuschussungsbescheids in die Fraurombacher Kirche gekommen waren, mit auf eine kleine geschichtliche Reise.
Unter den weiteren Gästen Mitglieder des Kirchenvorstandes, des Ortsbeirates mit Ortsvorsteher Alexander Altstadt, die erste Vorsitzende des Fördervereins Fraurombacher Wandmalereien, Brigitte Lips, das Küsterehepaar Hahndl und auch Orgelbaumeister Andreas Schmidt aus Linsengericht. Seng weiter: Orgelbaumeister Schmidt habe bereits im Juni mit den Restaurierungsarbeiten begonnen. Im Moment sehe man nur ein leeres Orgelgehäuse.
Wir freuen uns, dass die begonnenen Arbeiten so zügig vorangehen, und dass in absehbarer Zeit unsere Orgel wieder "Gott zur Ehre" ertönen kann. Angedachte Zeit ist ca. Weihnachten.

 

Tagesfahrt nach Seligenstadt

"Selig sei die Stadt genannt, da ich meine Tochter wieder fand!"
Tagesfahrt der Ev. Kirchengemeinden Fraurombach und Hartershausen nach Seligenstadt
HARTERSHAUSEN
Am Samstag, dem 14. September, machten sich zwei Busse des Reisedienstes Schäfer mit insgesamt 85 Personen aus Hemmen, Hartershausen, Üllershausen, Pfordt, Fraurombach und Schlitz auf zur diesjährigen Tagesfahrt des Ev. Kirchspiels Hartershausen. Ziel war die Stadt Seligenstadt am Main.
Nach der Abfahrt im Schlitzerland ging es zunächst über die Autobahn Richtung Hanau. An der Raststätte Weißkirchen wurde eine Frühstücksrast eingelegt. Die anwesenden Mitglieder des Kirchenvorstandes und Pfarrer Seng hatten eine reichhaltige Vesper vorbereitet, die von den Mitreisenden dankbar angenommen wurde. Danach fuhren die Busse in das 15 km entfernte Seligenstadt. Hier stand zunächst eine Führung durch die Einhard-Basilika auf dem Programm. Die Einhard-Basilika zählt zu den bedeutendsten Kirchen der Karolingerzeit auf deutschem Boden. Die ins 9. Jahrhundert zurückreichende Abteikirche wurde von Einhard, dem Biografen Kaiser Karls des Großen, als dreischiffige Pfeilerbasilika errichtet. Im 13. Jahrhundert erfolgte eine Erweiterung des Chorraums, die Vierung erhielt einen monumentalen achteckigen Turm. Zur 900-Jahrfeier 1725 wurde die Klosterkirche barockisiert. Mit der Säkularisation 1803 ging die Abtei in den Besitz des Landgrafen von Hessen-Darmstadt über. Seit 1812 ist die Basilika eine katholische Pfarrkirche. Im Jahr 1925 wurde die Kirche zur päpstlichen Basilika minor erhoben. Natürlich durfte auch die Legende von der Namensgebung Seligenstadts nicht fehlen: "Selig sei die Stadt genannt, da ich meine Tochter wieder fand", so steht es geschrieben rund um den Erker des Einhardhauses aus dem Jahre 1596. Der Legende nach stammt dieser Ausruf von Karl dem Großen. Einhard verliebte sich in Emma, eine Tochter Karls des Großen. Als er in den frühen Morgenstunden die Kammer der Geliebten verlassen wollte, war über Nacht Schnee gefallen. Aus Angst, die Fußspuren könnten ihren Liebsten verraten, trug die kräftige Emma den kleinen Einhard huckepack über den verschneiten Hof. Doch das Geschehen blieb nicht unbeobachtet. Der von Reichssorgen geplagte, schlaflose Kaiser entdeckte das Paar. Er war erbost über diese nicht standesgemäße Verbindung und verbannte die beiden. So flüchteten die Verliebten nach "Mulinheim" und ließen sich hier nieder.
Viele Jahre später verirrte sich der Kaiser bei einer Jagd in den Wäldern der Umgebung und fand hier am Main eine gastliche Herberge – ausgerechnet bei seiner Tochter! Einhard fürchtete den Zorn des großen Karl und versteckte sich sogleich auf dem Dachboden. Emma, die Tochter Karls, wurde von ihrem Vater nicht erkannt. Sie servierte ihm jedoch seine Leibspeise: Pfannkuchen! Nachdem der Kaiser diese probiert hatte, war ihm plötzlich klar, dass diese leckeren Pfannkuchen nur von Emma sein konnten, und er rief den bekannten Ausspruch. So waren Karl der Große und seine Tochter wieder versöhnt, und "Mulinheim" hieß von diesem Tage an Seligenstadt. Nach dem Besuch der Einhard-Basilika bestand die Möglichkeit, die malerische Fachwerkstadt auf eigene Faust zu erkunden, am Main entlang zu spazieren oder in einem der zahlreichen Cafés sich mit regionalen Leckereien verwöhnen zu lassen. Es folgte nun ein Besuch der ehemaligen Benediktinerabtei "Kloster Seligenstadt".
Hier zeigten und erläuterten insgesamt drei Klosterführer der Gruppe aus dem Schlitzerland viel Wissenswertes über die Geschichte des Benediktinerklosters. So erfuhr man, dass das ehemalige Kloster mit seinen Klausur- und Wirtschaftsgebäuden sowie der die Abtei umschließenden, rund 700 m langen Klostermauer zu den wenigen nahezu komplett erhaltenen Klosteranlagen Hessens zählt. Um 830 von Einhard gegründet, lebten dort fast eintausend Jahre Benediktinermönche, die dem in der Regel des Benedikts festgelegten Rhythmus aus Gebet und Arbeit folgten. Nach umfassenden Renovierungsmaßnahmen erstrahlt die Abtei heute wieder in barockem Glanz. Ein besonderer Glanzpunkt der Klosteranlagen sind die einmalig schönen und gepflegten Konventgärten.
Zum gemeinsamen Abend-essen wurde nun in den Neuhofer Stadtteil Dorfborn gefahren. Beim dortigen "Froschwirt" konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagesfahrt stärken und einen schönen Tag gemeinsam ausklingen lassen. Pfarrer Seng kündigte bereits an, dass für Juni 2014 wieder eine Mehrtagesfahrt geplant ist, die in den Spreewald führen wird. Ziel der Tagesfahrt im Herbst des kommenden Jahres könnte Bad Karlshafen sein.

 

Schlitzerländer Gottesdienst "Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?

Der dritte Schlitzerland-Gottesdienst fand in der Evangelischen Stadtkirche statt SCHLITZ
Nicht die azurblaue Wolkendecke der Himmels bildete das Dach für die Gottesdienstbesucher des diesjährigen Schlitzerland-Gottesdienstes, sondern das gebaute feststehende der Evangelischen Stadtkirche in Schlitz.
Petrus hatte es in der Nacht zum Sonntag und den gesamten Tag über vorgezogen, die Natur mit feuchtem Element von oben, gut fürs Wachstum, zu versorgen. Das tat den gesamten Feierlichkeiten keinen Abbruch, es wurde schnell und unkompliziert umdisponiert, die eingesetzten Busse brachten die Gottesdienstbesucher statt wie geplant zum Sengersberg zur Schlitzer Stadtkirche.
Den feierlichen musikalischen Rahmen schafften die Musiker und Musikerinnen der Posaunenchöre Hartershausen, Schlitz und Queck unter der Gesamtleitung von Hannah Stubinitzky.
Die Pfarrer Jürgen Seng, Johannes Wildner, Peter Sachs und Pierre Bouvain teilten sich die Aufgaben des Gottesdienstes.
Die Begrüßung der Gottesdienstbesucher oblag Pfarrer Jürgen Seng. Seng freute sich, dass trotz der feuchten Witterung die Bürger und Bürgerinnen der 16 Ortsteile und aus anderen Orten, den Gottesdienst besuchen: um Gottes Wort zu hören, zu singen, zu beten, Gott zu erleben und ganz wichtig – das Ganze in einer großen Gemeinschaft. Die Schriftlesung entnahm man aus dem Johannesevangelium 15. Kapitel: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben".
"Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel!
Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn weniger niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt!" Worte für den Predigttext über Psalm 8, 2+4-6. Pfarrer Peter Sachs beschrieb dies in seiner Predigt so: ein Spaziergang in Gottes schöner Natur, um zur Ruhe zu kommen.
Das Licht des Tages ist dem kommenden Dunkel der Nacht gewichen, in der Ferne sieht man das Band des Waldes.
Über dem Kopf die Sterne am Nachthimmel, mit dem großen Wagen und der Milchstraße – das Licht des Polarsterns leuchtet! Ringsherum Stille, nur das Rauschen des Windes ist in den Baumwipfeln zu hören. Dies alles sind einzigartige und wunderbare Augenblicke. Hier stelle sich die Frage, so Sachs, was ist der Mensch angesichts dieser Unendlichkeit des Universums? Wer sind wir? Sind wir ein Nichts!
Stellen wir uns ein Baby vor – zierlich und klein. Das Leben liegt noch vor ihm. Oder eine alte Frau – die Augen geschlossen, die Haare schlohweiß, das Gesicht voller Runzeln, die Hände zum Gebet gefaltet. Das Leben liegt hinter ihr! Egal, Gott sieht uns in allen Facetten, immer als ein Teil in der großen Gemeinde!"
Musikalisch wurde der dritte Schlitzerland-Gottesdienst mit dem Beitrag der Posaunchöre "Swing Low Sweet Chariot" geschlossen".
Nach Beendigung des Gottesdienstes schnupperte man schon den Duft von gegrillten Würstchen. Auf dem Kirchplatz hatten bereits fleißige Helfer dafür gesorgt, dass der aufkommende Hunger besänftigt wurde.
Im evangelischen Gemeindehaus wartete leckerer Gemüseeintopf, mit oder ohne Würstchen, dazu frisches Bauernbrot, auf den Verzehr. Kaffee oder auch kühle Getränke rundeten das Angebot ab. In gemütlicher Runde, bis zur Abfahrt der Busse, wurde untereinander allerhand Neues ausgetauscht oder auch in vergangenen Zeiten geschwelgt.

 

Gemeindefest in Hemmen unter dem Motto "Im rechten Licht"

Die Ev. Kirchengemeinden Hartershausen und Hemmen feierten das Gemeindefest
Einen gemütlichen Sonntag hatten Jung und Alt der evangelischen Kirchengemeinden Harterhausen und Hemmen im Rahmen des traditionellen Kindergottesdienst- und Gemeindefestes. Federführend in diesem Jahr waren die Hemmener Gemeindemitglieder und der Helferkreis.
Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst in der Hemmener Kirche. Der Gottesdienst wie auch das Gemeindefest standen unter dem Motto "Im rechten Licht". Eröffnet wurde der Gottesdienst mit einem Anspiel, vorgetragen von Sandra Frey, Diana Melbert und Melanie Schäfer. "Gottes Licht macht unser Leben hell, es leuchtet in unsere dunkelsten Ecken und mit Gottes Licht können wir tiefer und weiter sehen als sonst. Gottes Licht macht im Dunklen hell".
"Wir können/müssen mit Gottes Augen sehen, geht das überhaupt", stellte Pfarrer Jürgen Seng in seiner Predigt die Frage. "Wir sehen, was vor Augen ist und täuschen uns bisweilen gewaltig, weil unser Gehirn mit bestimmten Werten vorprogrammiert ist. Groß, stark, sauber, gesund und in teuren Kleidern hat allgemein einen besseren Wert als klein, schwach, schmuddelig, behindert und in alten Klamotten. Wir sehen, was vor unseren Augen ist und können uns auf unsere Augen nicht verlassen. Sie sehen immer nur die Oberfläche. Das macht unsere Wahrnehmung oberflächlich. Wir sehen Äußerlichkeiten, ziehen daraus schnelle Schlüsse und finden sie oder ihn in Bruchteilen von Sekunden sympathisch oder unsympathisch. Da gibt es Liebe auf den ersten Blick und wohl auch die Abneigung auf den ersten Blick. Besser ist es doch auf Gott zu hören und nach seinen Wertmaßstäben zu entscheiden, wen und was ich erkennen kann. Nach seinen Wertmaßstäben ist erst einmal jeder Mensch liebenswert – ob ihm sein Anzug passt oder nach Mottenkugeln riecht. Gott sieht uns ins Herz und entscheidet über uns je nach dem, was er in unseren Herzen zu sehen bekommt. Das Herz ist der Regierungssitz unseres Lebens. Alles was wir tun, hat seinen Ursprung in unserem Herzen. Es ist der Mittelpunkt unseres Lebens. Den schaut Gott sich an".
Nach dem Gottesdienst traf man sich im Hemmener Dorfgemeinschaftshaus zum gemütlichen Beisammensein und Mittagessen.
Als großer Anziehungspunkt entpuppte sich das vielfältige Spielangebot für die Kinder. Angefangen vom Konturenmalen der Köpfe auf schwarzes Tonpapier, Ausschneiden der Selben, Bemalen von Gläsern für das spätere Windlicht, die dazugehörige Laufkarte für alle Angebote wurde ebenfalls angefertigt und bemalt. Ein besonderer Höhepunkt des Festes war die große Ausstellung von Konfirmandenbildern und Jubiläumskonfirmationen des Fuldagrundes aus 100 Jahren. Erich Horst und Reinhold Horn haben sich hier eine sehr große Mühe gemacht, um diese Ausstellung auf die Beine zu stellen und auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Bilder sind aus den Jahren 1912 bis 2013. Allen beiden Herren gebührt ein großes Dankeschön. Die Konfirmandenbilderausstellung wird noch einmal am 10. November 2013 anlässlich von "Kaffee und Kunst" in der Pfordter "Dorfschern" zu sehen sein.
Musikalische Unterhaltung gab es von den Musikern und Musikerinnen des Posaunenchores Hartershausen, unter der Leitung von Hannah Stubinitzky. Gegen den Hunger wurde das Angebot eines Mittagstisches gerne angenommen, sowie die süßen Verführungen in Form von leckeren Kuchen und Torten.
Auch die angekündigte Tombola beinhaltete wieder zahlreiche attraktive Preise für Jung und Alt. Auch der später einsetzende Regen tat dem diesjährigen Gemeindefest keinen Abbruch. Gut geschützt unter dem aufgestellten Zelt und im Feuerwehrgerätehaus, blieb man noch lange gemütlich beisammen.

 

Ferienfreizeit "Inseltage auf Langeoog"

Bereits zum zweiten Mal veranstaltete das Evangelische Pfarramt Hartershausen eine Freizeit für Jugendliche auf der ostfriesischen Nordseeinsel Langeoog. Organisiert und vorbereitet von Pfarrer Jürgen Seng (Hartershausen) reisten 44 Jugendliche aus Hartershausen, Üllershausen, Pfordt, Fraurombach, Sandlofs, Unter-Wegfurth, Hutzdorf, Schlitz, Willofs, Maar, Lauterbach, Frischborn, Angersbach, Grebenhain, Freiensteinau, Wehrda und Rhina, begleitet von vier Erwachsenen, auf das autofreie Eiland. Am Samstag, dem 10. August, brachte ein Bus des Reisedienstes Schäfer die Reisegruppe nach Bensersiel, von wo es mit dem Fährschiff "Langeoog I" über die Nordsee dem Reiseziel entgegen ging. Am Langeooger Hafen wartete bereits die bunte Inselbahn, um die Gruppe aus dem Vogelsberg ins malerische Inseldorf zu fahren. Dort wurde zunächst in einer malerischen Parkanlage gepicknickt, ehe es in das Inselquartier "Haus Lemgo" des Kreises Lippe ging. Dort begrüßte Hausvater Rainer Adelmund die Jugendlichen und die Zimmer wurden bezogen. Danach wurde es Zeit, den Strand zu besuchen, wo sowohl im Wasser geplanscht und gebadet, als auch im Sand gebuddelt und Kube gespielt oder einfach nur gechillt wurde.Der Sonntag lud mit seinem herrlichen Sonnenwetter wiederum dazu ein, den Tag am Strand zu verbringen. Eine Wattführung ist ein Muss bei jedem Nordseeaufenthalt, und so ging es am Montag mit Wattführer Ossi ins Inselwatt, das seit 2009 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes ist. Mit seiner lockeren, fröhlichen Art brachte der waschechte Insulaner allen den Zauber des Wattenmeers näher. Von dem geheimnisvollen Watt, den unverwüstlichen Salzwiesen und einer reichen Vogelwelt wusste Ossi zu erzählen. Er kennt alle Würmer, Krebse, Muscheln, Schnecken und Algen und konnte zu jedem Tier und zu jeder Pflanze Geschichten erzählen. Die Barfuß-Tour durchs Schlick machte Riesenspaß obwohl sie manchmal ganz schön glitschig war. Ihre freie Zeit verbrachten die Jugendlichen an allen Tagen mit gemeinsamen Karten- oder Gesellschaftsspielen, aber auch sehr gerne im Meerwasserwellen- und Erlebnisbad, das mit Brodelquelle, Traumgrotte, Strömungskanal, Suhle, Wellenbecken, Großrutsche und Unterwasserliegen keine Wünsche offen ließ. Nach freier Zeit im Inseldorf ging es am Dienstagvormittag noch einmal zum Strand. Nachmittags wusste dann Inselkenner und Seemann Ossi allerhand Interessantes über die bewegte Geschichte der Insel und der Seefahrt zu berichten. Am Mittwochvormittag wurde der Naturkundepfad "Flinthörn" besucht. Anschließend stand wieder ein Besuch des Badestrandes auf dem Programm. Am Donnerstag ging es mit dem Fischkutter "MS Möwe" auf die offene See. Am Heck des Schiffes wurde ein Netz ausgelegt, und nach Einholen des Fangnetzes erläuterte der Steuermann den Fahrgästen den Fischfang und die Meeresbewohner.

Die gerade gefangenen Garnelen wurden sogleich gekocht und konnten von den Fahrgästen frisch gepult und verzehrt werden. Besondere Freude bereitete allen das Beobachten der Seehunde, die sich auf den Sandbänken mit ihren Jungen in der Sonne räkelten oder fröhlich in der Nordsee schwimmend ihre Kreise zogen. Wegen einsetzender Regenschauer musste das für den Abend geplante Grillen nach drinnen verlegt werden. Später machte sich dann Abschiedsstimmung breit, denn der letzte Abend auf Langeoog war angebrochen. Nach dem Frühstück am Freitag früh hatten alle die Möglichkeit, sich von Strand, Meer und Inseldorf zu verabschieden, ehe es mit Inselbahn und Fähre zurück nach Bensersiel ging, wo der Reisebus des Reisedienstes Schäfer aus Pfordt bereits wartete, der nach einem kurzen Zwischenstopp im Werksverkauf der Fa. Bahlsen die Reisenden nach einer langen Fahrt wohlbehalten zurückbrachte. Die Inseltage waren voller Lachen und Fröhlichkeit, Action und Entspannung, gemeinsamen Erleben und viel freier Zeit zum Gestalten der Ferientage. Eine ganze Menge neuer Eindrücke und viele neue Freundschaften nahmen die Jugendlichen im Gepäck mit nach Hause. Zum Abschluss bedankte sich Pfarrer Jürgen Seng herzlich bei den Jugendlichen und besonders bei Anke und Herbert Schlosser und Britta Seng, die als Betreuer mitgefahren waren.

Die Jugendlichen ihrerseits dankten Jürgen Seng für die Durchführung und Organisation der Fahrt, die wohl im Juli 2015 eine Neuauflage erleben wird. Zumindest wurde bereits die Unterkunft für den Beginn der Sommerferien reserviert.

Jetzt freuen sich die Freizeitteilnehmer auf einen gemeinsamen Grillabend in Hartershausen, um sich wieder zu sehen, Fotos anzuschauen, Kube zu spielen und Erinnerungen an ein paar coole Tage auf der "Insel fürs Leben" auszutauschen.

Silberne Konfirmation

"Gesegnet ist der Mensch, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist" HARTERSHAUSEN
Vor 25 Jahren, am 10. Juni 1988, konfirmierte Pfarrer Helmut Bähringer in der Hartershäuser Nicolaikirche neun Jugendliche. Sieben kamen jetzt zur Feier der Silbernen Konfirmation.
Damals waren sie die "Kleinen" in der Gemeinde, gerade an der Schwelle zum "groß werden". Manchmal lieb, manchmal kratzbürstig, eine Lebensphase, in der man wechselweise seine Eltern stolz werden läst oder in die Verzweiflung treibt. Vermutlich wird es damals Pfarrer Bähringer genauso gegangen sein. Sie waren immer zu Scherzen aufgelegt und wenn es darauf ankam auch eine eingeschworene Gemeinschaft.
Jetzt 25 Jahr später standen sie aus Anlass ihrer Silbernen Konfirmation wieder vor dem Altar und empfingen den Segen Gottes: Stefan Loos (Hemmen), Marco Schmidt, Kerstin Hermann, Simone Schmidt geb. Sippel, Cornelia Wängler geb. Schmidt (alle Hartershausen), Marc Lerner und Herbert Schmidt (beide Üllershausen).
Ein moderner Eltern – Ratgeber für den Umgang mit Kindern im Konfirmandenalter trägt den Titel: " Und plötzlich sind sie 13 oder: Die Kunst einen Kaktus zu umarmen". Als kleine Kakteen sind sie damals losgezogen – nach ihrer Konfirmation, bei der ihnen der Segen Gottes und seine Begleitung auf ihren weiteren Weg zugesprochen wurden. So unterschiedlich wie die verschiedenen Gattungen dieser Pflanze auch aussehen, so unterschiedlich sind Sie.
Vielleicht haben sie im Laufe ihres Lebens entdeckt, dass man auch ohne Stacheln gut durchs Leben kommt, dass man gut damit fährt, wenn man Vertrauen schenkt und einem vertraut wird.
Vielleicht ist es aber auch anders gekommen, sie haben die Stacheln behalten, ihre Wehrhaftigkeit und die offensive Bereitschaft, denen, die einem weh tun könnten Paroli zu bieten. Auch schon als Kind und Jugendlicher kann einem das widerfahren, Da ist so mancher lieber ein stacheliger Kaktus geblieben. Vielleicht so einer, der zwar Stacheln hat, aber zugleich von einem weichen weißen watteartigen Flaum umgeben ist. Diese Kakteen sind bekannt: Man will offen sein, Nähe zulassen und zugleich nicht wehrlos sein. Das ist nicht immer einfach. Am Tag der Silbernen Konfirmation bietet sich auch die Gelegenheit, neu zu überlegen, welche Rolle dieser alte Kaktus "Glaube" in der gegenwärtigen Lebensphase haben soll. Mit wie viel Zeit will ich gießen, mit wie viel Gottvertrauen will ich düngen, mit wie viel Hingabe ihn pflegen? Soll er Kaktus sein, auf dem Abstellgleis, auf Sparflamme für alle Fälle?
Oder doch eher ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der sein Früchte bringt – regelmäßig und nicht nur in den Krisenzeiten des Lebens. Der Kaktus ist eine Wüstenpflanze. Er ist ganz speziell, er braucht für sein Glück nicht alles was diese Welt zu bieten hat. Er kommt mit sehr wenig aus. Es muss halt das Richtige sein: Wasser, einige Mineralien.
Die Frage, was im Leben wirklich zählt ist für ihn grundlegend. Für den weiteren Weg wünschte Pfarrer Jürgen Seng den Silbernen KonfirmandenInnen Mut und Vertrauen auf Gott, dass er alle auch weiterhin begleitet. Dass er dabei ist, wenn Wege gewählt werden und alle beschützt, wenn diese Wege dann auch gegangen werden.
Nach dem ausgesprochenen Segen und passend zur Predigt, erhielten die Silbernen Konfirmanden von den Heutigen Leon Klein, Loris Kreutzer und Philipp Eurich jeweils einen Kaktus als Geschenk überreicht. Die Urkunde zeigte den segnenden Christus aus Kaiser – Wilhelm – Gedächtniskirche in Berlin. Die feierliche musikalische Umrahmung lag in den Händen von Organist Holger Eurich (Üllershausen), weitere Mitarbeit oblag Kirchendiener Hans Obenhack.


Diamantene und Eiserne Konfirmation

Diamantene und Eiserne Konfirmation gefeiert Lebens-Rückblick: Welche Ideale, Träume und Pläne konnten verwirklicht werden? FRAUROMBACH
Ein Tag wie die Eiserne und Diamantene Konfirmation kann Anlass sein, zurückzuschauen auf das, was gewesen ist, und Ernte zu halten, die Früchte des Gewesenen einzusammeln und hoffentlich zu genießen.
Man schaut zurück auf den Ertrag des bisherigen Lebens. Welche Ideale, Träume und Pläne konnten verwirklicht werden? Welche Gaben und Talente haben Frucht getragen? Welche der Samen, die ausgestreut wurden, sind aufgegangen? Es ist ein gutes Gefühl wenn die Bilanz in solchen Erntezeiten positiv ausfällt.
Nach 65 bzw. 60 Jahren – konfirmiert wurde man am 21. März 1948 bzw. 29.März 1953 durch Pfarrer Bischof – standen die jetzigen Eisernen und Diamantenen Konfirmanden/innen am Sonntag, dem 9. Juni 2013, wieder gemeinsam vor dem Altar in der Fraurombacher Kirche, um nochmals den Segen Gottes zu erneuern, um sich an die damalige Konfirmation zu erinnern, um innezuhalten, zurückzuschauen und Bilanz zu ziehen.
Man erinnerte sich an das strenge Wesen von Pfarrer Bischoff. Viele Psalme, Lieder und Sprüche mussten auswendig gelernt werden, Weihnachts- und Erntedankspiele wurden eingeübt. Manches, was man damals lernen musste, ist längst zu einem Schatz des Lebens geworden. Welche Ideale, Träume und Pläne konnten in den zurückliegenden Jahren verwirklicht werden? Welche Gaben und Talente haben Frucht getragen? Welche der ausgestreuten Samen sind aufgegangen? Es ist schön, wenn man auf ein erfülltes Berufsleben oder ein fruchtbares ehrenamtliches Engagement zurückblicken kann, oder auf eine Familie, die zusammenhält, auf Kinder und Enkel, die das Herz mit Stolz erfüllen, oder auf einen Glauben, der durch gute und auch schlechte Zeiten hindurch getragen hat. Das alles wäre schon eine reiche Ernte.
Die Urkunde, die Pfarrer Jürgen Seng den Konfirmanden/innen überreichte, zeigte "Der Sämann", ein Bild des Malers Vincent van Gogh. Wer den Samen aussäht, so Seng, wie der Sämann, der ist voller Erwartungen und Hoffnungen auf eine gute, ertragreiche Ernte. Er träumt von wogenden Getreidefeldern oder einem Meer von Blumen.
So reich die Ernte auch ausfallen mag, es gibt auch so manches Samenkorn, das nicht aufgegangen ist. Manche Ideen und Pläne sind unter die Dornen der äußeren Umstände gefallen: ein plötzlicher Abschied, der alles ins Wanken brachte, eine einst glückliche Liebe, die der Gewöhnung des Alltags doch nicht standhielt, eine Krankheit, die alles veränderte.
Andere Samenkörner sind vermutlich zunächst einmal aufgegangen. Weil sie aber auf felsigen Boden fielen, konnten sie nicht genug Nahrung finden und verwelkten: Pläne mussten aufgegeben werden, Wünsche wurden hinten angestellt und Ziele konnten nicht verfolgt werden. Bei den meisten wird das Samenkorn des Glaubens auf die positive Seite der Erntebilanz gehören, sonst wären sie heute wahrscheinlich nicht wieder vor den Altar getreten.
Trotz all des Vertrockneten und Verwelkten im Leben, trotz des von anderen Gestohlenem und Weggefressenem traut Gott uns zu, dass die Gaben und Talente, die wir von ihm bekommen haben, hundertfach Frucht tragen werden. Trotz aller Rückschläge und Verluste wird Gott unser aller Leben für sich als erfolgreich buchen. Er wir auch dafür sorgen, dass der Samen seines Wortes in uns wächst und in unserem Tun und Handeln Frucht trägt! Im Rahmen des Festgottesdienstes wurde auch denen in stillem Gedenken gedacht, die nicht mehr auf Gottes Erdboden verweilen. Bei den Eisernen Konfirmanden: Margarete Groh, geb. Wink, Karl Schmier, Margarete Schreiber geb. Heldt, Lisbeth Steube, geb. Schäfer. Diamantene Konfirmanden: Wilhelm Berg, Elli Hohmeier, geb. Betzenberger, Horst Nagel und Heinrich Otterbein.
Zur Einsegnung am Altar schritten bei den Eisernen Konfirmanden Walter Block, Hans Jäger, Hans Marx, Karl Schmidt, Renate Saurwein, geb. Ehlert, Barbara Lorey, geb. Fischer, Katharina Greb, geb. Röhm, Elise Kraft, geb. Saurwein, sowie Heinz Linke. Die Teilnehmer an der Diamantenen Konfirmation waren Hans Feick, Elfriede Habermehl, geb. Adolph, Ursula Bischof, geb. Elsässer, Margitta Steinbock, geb. Schmadtke und Marie Horst, geb. Fischer. Die Konfirmanden Jan Eifert, André Schäfer und Celine Mütze gratulierten im Anschluss daran den Jubiläumskonfirmanden und überreichten jeweils ein Geschenkheft.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes oblag Organist Joachim Weitzdöfer (Fraurombach) und den "6/4 Sänger" mit den Liedern "Die Rose", "Herr, wir bitten komm und segne uns", "Bleib bei uns Herr". Hinter den "6/4 Sänger" verbergen sich Mario Stucki, Udo Horst, Doris Möller, Elfriede Karnoll, Christel Allendorf und Birgit Horst. Die Gruppe fand sich vor ca. fünf Jahren, um aus Spaß an der Freud' zu verschiedenen Anlässen zu singen. Für die Jubiläumskonfirmanden war es als Überraschung gedacht, was auch gelang.
Die Gestaltung des Gottesdienstes hatte Pfarrer Jürgen Seng zusammen mit Theologiestudentin Melanie Schäfer. Die Grundlage der Predigt: Lukas 8, Verse 4-8. Das Gleichnis vom Sämann, von Melanie Schäfer wurde dies als Evangelium vorgelesen. Nach dem Gottesdienst wurden auf den einzelnen Friedhöfen die Gräber der bereits Verstorbenen besucht.
Die Kollekte beider Gottesdienste, Hartershausen/Silberne Konfirmation, wie auch in Fraurombach für die Diamantene und Eiserne Konfirmation wurde für die Diakonie-Katastrophenhilfe zugunsten der Hochwasseropfer in Süd- und Mitteldeutschland erbeten.

Unsere Mitarbeiterin Melanie Klein

Der Arbeitsplatz Gemeindebüro ist ein öffentlicher Raum und steht im Dienst der Gemeinde. Die Aufgaben gehen über reine Verwaltungs- und Schreibarbeiten hinaus. Das Gemeindebüro ist Anlauf- und Kontaktstelle für Gemeindemitglieder, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Menschen aus den Kirchengemeinden mit ihren vielfältigen Anliegen. Für die Tätigkeit im Pfarramt gibt es keine eigene Berufsausbildung. Mit Melanie Klein (MK) sprach Claudia Trabes (CT) über ihre Arbeit der Ge-meindesekretärin in den Kirchengemeinden Hartershausen & Fraurombach.

CT: Seit wann und wie viel bzw. regelmäßig arbeitest Du als Gemeindesekretärin in unseren Gemeinden?

MK: In 1999 habe ich bei Pfarrer Bähringer angefangen. Damals begann der Erziehungsurlaub von unserem ersten Kind und da hat sich das gut ergeben. Zu Beginn war die Arbeitszeit eher unregelmäßig, zweimal wöchentlich und nach Bedarf. In der Vakanz unter den Pfarrern Siegfried und Matthias Schmidt arbeitete ich nur, wenn Notwendigkeit bestand. Jetzt bei Jürgen Seng arbeite ich jeden Donnerstagnachmittag.

CT: Der Erziehungsurlaub ist ja nun lange vorüber. Wie passt das nun zu Deinem eigentlichen Beruf?

MK: Ich bin bei der Stadt Schlitz Verwaltungsfachangestellte und Standesbeamtin. Das ist eine gute Voraussetzung für die Arbeit als Gemeindesekretärin, und die Stadt Schlitz hat meinen Zweitberuf genehmigt.

CT: Was sind Deine Aufgaben?

MK: Ich stelle den Wochenplan für die kommende Woche zusammen, der dann im Schlitzer Bote unter „Kirchliche Nachrichten“ veröffentlicht wird, schreibe die Einladungen und das Protokoll für die Kirchenvorstandssitzungen, weise Rechnungen an, erstelle die Lesepläne, mache die Eintra-gungen in Stammbüchern und Kirchenbüchern und, und, und... Es ergeben sich immer wieder neue Aufgaben. Zudem sind viele Telefonkontakte zu den Küstern, den Organisten und dem Kirchenvorstand notwendig. Insgesamt arbeite ich ungefähr drei Stunden in der Woche. Früher, bis 2002, habe ich an einer alten Adler Schreibmaschine gearbeitet. Wenn ich damals ein Liedblatt zusammengestellt habe, musste ich mit Korrekturband arbeiten. Das ist heute unvorstellbar!

CT: Was war die größte Herausforderung in deiner Tätigkeit als Gemeinde- sekretärin?

MK: Die Verwaltungsprüfung im Mai 2012! Hier wurde von einem Prüfungs-ausschuss meine Arbeit im Gemeindebüro überprüft. Im Vorfeld gab es Schulungen, was alles überprüft werden wird. Es ist alles gut gegangen, aber vorher habe ich nächtelang nicht geschlafen. Zeitgleich fand eine Pro-grammumstellung statt, was auch noch eine große Herausforderung war.

CT: Du selbst bist im Kirchenvorstand. Wie vertragen sich diese beiden Posi-tionen?

MK: Eine solche Konstellation ist im Dekanat umstritten. Ich persönlich, der gesamte Kirchenvorstand und Jürgen Seng kommen gut damit zurecht und es gab bisher keine Probleme.

CT: Wie überhaupt kamst Du dazu, so engagiert in der Kirche mitzuarbeiten?

MK: Das kam durch meine Oma, die mich sehr geprägt hat. Sie schickte mich in den Kindergottesdienst. Nach der Konfirmation habe ich beim Helferkreis mitgemacht, kam zum Posaunenchor. Beides habe ich mittlerweile aufgegeben. Danach wurde ich in den Kirchenvorstand gewählt, kam zu meinem „Job“ und spiele heute im Flötenkreis mit. Mir ist es zumindest bis heute auch gelungen, dass meine beiden Kinder regelmäßig in die Kirche gehen.

CT: Was gibt es an dieser Stelle für Dich noch zu sagen?

MK: Mir macht die Arbeit als Gemeindesekretärin und die Zusammenarbeit mit unserem Pfarrer Spaß! Ich habe einen „freien“ Job und fühle mich im Moment wohl, so wie es ist!

 

Goldene Konfirmationen

Goldene Konfirmation gefeiert Vom knochigen Weinstock und süßen saftigen Reben fraurombach

Vor 50 Jahren, am 26. Mai 1963 traten in der Fraurombacher Kirche 15 junge Menschen vor den Altar, um von Pfarrer Klaus Bischof, nach einem Jahr Konfirmandenunterricht, konfirmiert zu werden.
Man stand da mir vielen Plänen und Träumen im Kopf und im Herzen, oder um es mit der Urkunde, die man zur Goldenen Konfirmation überreicht bekam zu vergleichen, der knochige Rebstock mit der süßen Rebe, mit vielen Hoffnungen auf volle süße Trauben. Einig haben vielleicht auf eine große Karriere gehofft, darauf, gutes Geld zu verdienen, sich endlich etwas leisten zu können, Erfüllung im Beruf zu finden. Andere haben möglicherweise davon geträumt, hinauszugehen in die Welt, in fernen Ländern das Glück zu finden. Wieder andere davon, eine eigen Familie zu gründen mit Kindern und einem eigenen Heim. Die Konfirmanden werden es sicherlich besser wie ich als Pfarrer wissen, Pfarrer Jürgen Seng in seinen Ausführungen. Heute, 50 Jahre später - am Fest ihrer Goldenen Konfirmation - können sie hoffentlich auf eine reiche Lebensernte zurückschauen. Sie sind im Spätsommer ihres Lebens angekommen. Sie können die Ernte, die Früchte ihres Lebens einsammeln und hoffentlich auch genießen. Manche der Blüten von damals haben sich vermutlich zu vollen süßen Trauben entwickelt, die sie heute ernten können. Vielleicht können sich auf ein erfülltes Berufsleben zurückschauen. Vielleicht haben sie Familie, Kinder und Enkel auf die sie stolz sind. Freundschaften, die sie ein Leben lang begleitet haben. Das wäre schon eine Menge süßer Trauben. Aber so reich die Ernte auch sein mag, es gibt sicher auch die eine oder andere Blüte, die sich nicht zur Frucht entwickeln konnte. Manche Ideen und Pläne sind dem Frost der äußeren Umstände zum Opfer gefallen: ein plötzlicher Abschied, der alle ins Wanken brachte, eine einst glückliche Liebe, die der Gewöhnung des Alltags doch nicht stand hielt, eine Krankheit die alles veränderte. Andere Blüten haben sich zunächst zu guten Früchten weiterentwickelt. Aber dann mussten sie anderen Trauben weichen, weil für alle nicht genug Nährstoffe vorhanden waren, Pläne mussten aufgegeben werden, Wünsche wurden hinten angestellt, Ziele konnten nicht verfolgt werden. Es ist sicherlich schmerzlich, wenn man sich eingestehen muss, dass die Erntebilanz nicht nur positiv ausfällt. Die Trauer um die eine oder andere vertrocknete oder abgeschnittene Traube bleibt vielleicht ein ganzes Leben lang. Dieser Schmerz, diese Trauer gehört mit zur Ernte dazu.
Pfarrer Johannes Wildner, der gemeinsam mit Pfarrer Jürgen Seng den Festgottesdienst hielt, sprach: Heute, am Tag ihrer Goldenen Konfirmation gehen die Gedanken zurück. Sie erinnern sich an die Zeit, die sie durchschritten haben, Schönes und schweres, beides werden sie in dieser langen Zeit durchlebt haben.
Wir danken Gott dass er sie begleitet und behütet hat, wir wollen bitten, dass er auch weiterhin mit ihnen geht. Beten sie deshalb in ihren Herzen, wir wollen mit ihnen beten! Nach der Übergabe der Urkunden, und den Segensworten; Jesus spricht, ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun, schritt man gemeinsam zum Abendmahl.
Zu Goldenen Konfirmation am Pfingstdienstag, den 20.Mai 2013 in der Kirche zu Fraurombach schritten: Horst Cieslik (Hutzdorf), Gerhard Linke (Hutzdorf), Werner Pflanz (Hutzdorf), Helmut Schäfer (Hutzdorf), Bernd Trier (Hutzdorf), Marie Luise Wink (Hutzdorf), Wilfried Göbel (Fraurombach), Hans Sippel (Fraurombach), Gerhard Wahl (Fraurombach), Werner Wedler (Fraurombach), Elisabeth Schmidt, geb. Eifert (Fraurombach), Bernhard Jörg (Sandlofs) und sowie Inge Strei, geb. Berg (Sandlofs). Von den Konfirmanden Jakob Zimmer, Jan Eifert und Mirja Schott
bekamen die Goldenen Konfirmanden jeweils ein Andachtsheftchen überreicht.
Die würdevolle musikalische Gestaltung lag in den Händen der Organistin Britta Seng (Hartershausen) und dem Gemischten Chor Hutzdorf unter der Leitung von Christoph Eisenmeier.

 

"Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben" Das Fest der Goldenen Konfirmation begangen / Sohn des früheren Pfarrers unter den Gästen.
"Jesus Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun." Im Mai 1963 wurden die heutigen Goldenen Konfirmanden und Konfirmandinnen in der Nicolaikirche von Hartershausen von Pfarrer Hans Müller konfirmiert.
Es war das erste große Fest, das im Kreise der Familien feierlich begangen wurde. Nach einem Jahr Konfirmandenunterricht in der alten Schule, nach dem Auswendiglernen des gefürchteten Blauen Büchleins (Katechismus), zahlreicher Lieder, Psalmen und Gebeten, nach gelegentlichen Wartezeiten, nach Aufenthalten bei Schmied – Hans, er hielt immer Süßigkeiten für die KonfirmandenInnen parat, und manch anderem mehr, nahte dann der große Tag. Voller Herzklopfen standen am Konfirmationstag die folgenden Jungs und Mädchen vor dem Altar: Helmut Link (Pfordt), Hans Bohl (Pfordt), Liselotte Feick, geb. Rausch (Pfordt), Marie Becker, geb. Göbel (Pfordt), Elfriede Beck, geb. Schmitt (Pfordt), Kunigunde Scharrer, geb. Fischer (Pfordt), Christel Feick, geb. Inderthal (Hartershausen), Bernhard Becker (Hartershausen), Peter Müller (Hartershausen), Dieter Schulz (Hemmen), Renate Muhl, geb. Weber (Üllershausen), Brigitte Theis, geb. Jörg (Üllershausen) und Anneliese Philippi, geb. Sippel (Hartershausen). Jetzt am Pfingstsonntag traf man sich wieder um gemeinsam die Goldene Konfirmation zu begehen. Im Festgottesdienst wurde auch den beiden verstorbenen Mitkonfirmanden Karl Link (Pfordt) und Helmut Happel (Hartershausen) gedacht. Leider mussten sie viel zu früh aus dem irdischen Leben gehen. Auf der Urkunde, die die Goldenen Konfirmanden von Pfarrer Jürgen Seng überreicht bekamen, war ein alter knochiger Weinstock mit einer großen, prall gefüllten Weintraube abgebildet. Es sei ein Bild, so Seng, dass an Fülle und Erfüllung denken lässt. In der Lesung des Evangeliums verglich sich Jesus selbst mit einem Weinstock, die Menschen mit Reben die reiche Frucht bringen sollen. Nur eine Rebe, die mit dem Weinstock verbunden bleibt, der sie mit Wasser und Nährstoffen versorgt, kann Früchte tragen. Trotze allem ist es ein langer Weg bis der Weinbauer Ernte halten könne. Es dauert viele Jahre bis ein Weinstock Frucht trägt, er braucht eine guten Boden und die richtige Mischung aus Regen, Sonne und Wärme. Aber auch die Arbeit des Weinbauers sei wichtig. Er ist derjenige der sorgsame, pflegende Arbeiten am Weinstock durchführen muss, das Jesus in seinem Bild vom Weinstock beschreibt, wenn er sagt: "Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weinbauer. Er entfernt jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt; aber die fruchtbaren Reben reinigt er, damit sie noch mehr Frucht bringen." An die Konfirmanden gewandt: "Vor 50 Jahren haben sie sich bei ihrer Konfirmation dazu bekannt, dass sie wie Reben mir dem Weinstock Jesus Christus verbunden bleiben wollen. Was ist aus der Verbundenheit mit Christus, mit dem christlichen Glauben und mit der Kirche im Laufe der Jahre geworden? Einige von Ihnen haben diese Verbindung vielleicht ein Leben lang gespürt, haben sich als ein Teil des Weinstocks erlebt, durchströmt von seinem Lebenssaft, angeschlossen an die göttliche Kraftquelle und von dieser genährt und getragen. Möglicherweise war die Verbindung aber auch über längere oder kürzere Zeiträume gestört, weil sie enttäuscht worden sind, von den Menschen, von der Kirche oder eben von dem göttlichen Weingärtner, dessen pflegende Eingriffe manchmal allzu hart erschienen. Wie auch immer es um die Verbindung zwischen Rebe und Weinstock, zwischen ihnen und Jesus Christus bestellt sein möge, eines stehe fest: Der Weinstock Jesus Christus bleibt bestehen, fest verwurzelt in der Erde, um uns seine Reben – Halt und Nahrung zu geben". Die Gestaltung des Gottesdienstes lag neben Pfarrer Jürgen Seng, in den Händen von Kirchenvorsteherin Melanie Klein, sowie den Konfirmanden Leon Klein, Nico Sonnenberg und Paul Blank. Neben ihrer Gratulation überreichten sie nach dem Segen den Goldenen KonfirmandenInnen ein Geschenkheft.

 

Triologie "Buchonia - Georgia"

Triologie "Buchonia - Georgia" Trilogie "Buchonia – Georgia" vorgestellt Schlüsselepochen der Deutschen Geschichte / Autor las einige Episoden vor . Man lauscht seinen Worten, zwischendurch wird sich über seine lebendige Ausdrucksweise köstlich amüsiert, dann hängt man weiter an seinen Lippen und ist gespannt wie es weiter geh! Nach dem Erfolg seines ersten Teils "Mechthild" aus der Trilogie "Buchonia", kam Schriftsteller Henry Euler auch für die Fortsetzung "Georgia" zu seiner zweiten Lesung nach Hartershausen in das dortige evangelische Pfarrhaus. Pfarrer Jürgen Seng begrüßte den Autor auf das Herzlichste und freute sich, dass er nach dem 29. September 2011 (Lesung "Mechthild") wieder der Einladung der Kirchengemeinden Hartershausen und Fraurombach gefolgt sei. Seng verriet den anwesenden Zuhörern, dass der dritte Teil von "Buchonia" im Jahre 2015 unter dem Titel "Deutschland zur Stunde 0" herausgegeben werde. Auch hier werde man versuchen, Henry Euler für eine Lesung in Hartershausen zu gewinnen. Der Autor him self erschien dieses Mal in Gewandung aus dem 19. Jahrhundert. "Georgia", so Henry Euler schmunzelnd, bevor er mit dem Lesen einiger Episoden begann, "sei ein Buch für Jugendliche und Erwachsene. Aber bitte Vorsicht, nicht vor dem Einschlafen lesen, denn für eventuelle Nebenwirkungen übernehme er keine Haftung." Die kleinen Pausen zwischen den einzelnen Episoden wurden von den Damen des Flötenkreises musikalisch ausgefüllt. Nach der Lesung wurden vom Autor die mitgebrachten Romane gerne signiert. Kurzer Auszug: Auf seine erstaunlichen Zeitreise in das Jahr 1850 gelangt der Schüler Dennis in das Rhöndorf Kleinsassen. Dort bricht die Bauernfamilie Trabert (Eltern Martha und Ludwig Trabert, die Kinder Niklas und Johanna sowie Großmutter Katharina Pappert sowie Hund "Lux") trotz aller Widerstände in das langersehnte Amerika auf. Martha Trabert folgt damit der Einladung ihre Cousine Anna McConnell nach St. Louis. Dennis entschließt sich, die Familie auf dieser Reise zu begleiten. Doch der geldgierige Bankkaufmann Moebius stellt sich ihnen allen entgegen. Ein Brief von Anna hat ihn auf den Goldfund aufmerksam gemacht. Er verdächtigt die Familie den Fundort alleine in Besitz nehmen zu wollen. Unterwegs trifft Dennis Annas Tochter, die Musikerin Georgia, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Familie zu ihrem Reiseziel zu führen. Doch die beschwerliche und abenteuerliche Reise endet nicht in St. Louis, sie führt in ein atemberaubendes Abenteuer – mitten hinein in das Indianerterritorium und den Wilden Westen! In der literarischen Form des Historischen Romans beschreibt Henry Euler darin in spannender Form Schlüsselepochen der deutschen Geschichte.