Das Kirchspiel Hartershausen

Zum Kirchspiel Hartershausen gehören die Kirchengemeinde Fraurombach sowie die Kirchengemeinde Hartershausen, die aus den Dörfern Hartershausen, Hemmen, Pfordt und Üllershausen besteht.
Mitte 2010 gehörten zur Kirchengemeinde Fraurombach 208 Gemeindeglieder. In der Kirchengemeinde Hartershausen waren es 761 Gemeindeglieder (Hartershausen: 202, Hemmen: 102, Pfordt: 277, Üllershausen: 180).

Das Kirchspiel befindet sich im Ev. Dekanat Vogelsberg, zu dem 35 Kirchengemeinden mit rund 28.500 Gemeindegliedern gehören. Das Dekanat wurde im Jahr 2000 aus den Dekanaten Herbstein und Lauterbach gegründet.
Das Dekanat Vogelsberg liegt innerhalb der Propstei Oberhessen, einem von sechs Propsteibereichen der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau (EKHN). Die EKHN wiederum ist Teil einer 23-"köpfigen" Gemeinschaft, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Verwaltungsstruktur

Dekanat

 

Die Geschichte des Kirchspiels Hartershausen

Die Chroniken verzeichnen für das Jahr 1282 einen „Eckhardius von Hartratishusen“ als Pleben, also Pfarrer – damit ist die Kirche als Pfarrkirche urkundlich erwähnt. Mindestens seit dem 15. Jahrhundert sind die Dörfer Hemmen, Pfordt und Üllershausen der Pfarrei Hartershausen zugeordnet.

Das neben der Kirche gelegene Pfarrhaus wurde im Jahr 1710 erbaut, nachdem das ehemalige Pfarrhaus baufällig geworden war. Aus dem Jahr 1769 wird ein besonderes Geschehen berichtet: Ein Blitz traf das Pfarrhaus, schlug neben dem Schornstein ein Loch ins Dach, fuhr an der inneren Seite des Nordgiebels herunter, dann quer durch die unteren Zimmer bis hin zu einem alten Baum am Kirchhofe, wo er noch ein Loch in die Erde bohrte. „Der alte Pfarrer Gerlach hatte schon lange Zeit krank- und sprachlos in dem untersten Zimmer nach dem Dorfe zu gelegen. Als der Blitz bei seinem Bette herunterfuhr, sprach er: Das ist Gottes Allmacht und verstarb.“ (Pfarrchronik 1857 nach Überlieferung; Pfarrer Johann Valentin Gerlach, verst. am 18. Juli 1769). Im Jahr 1967 gab es Überlegungen das Pfarrhaus abzureißen und ein neues zu errichten. Aus Kostengründen wurde dieses Ansinnen unterlassen, und das Pfarrhaus aufwendig saniert und renoviert. Allerdings wurde die alte Pfarrscheune bei dieser Gelegenheit abgerissen. Weitere Sanierungen des Pfarrhauses erfolgten 2004 (im Rahmen der Vakanz) und 2014 (teilenergetisch).

Pfarrhaus von 1710

In den Jahren 2006 und 2007 entstand auf dem Gelände der ehemaligen Pfarrscheune ein neues Gemeindehaus, das mit sehr großer Eigenleistung durch mehr als 70 Gemeindeglieder erbaut wurde.

Gemeindehaus  von 2007

 

Mit dem 1. Januar 2008 gingen die Kirchengemeinden Hartershausen und Fraurombach eine pfarramtliche Verbindung ein, nachdem die Pfarrei Hutzdorf, zu der die Kirchengemeinde Fraurombach seither gehörte, aufgelöst wurde.

 

Als Pfarrer für das Kirchspiel Hartershausen waren tätig:

1510-1556 Hermann Pfannmüller 
1883-1895 Friedrich Hellwig
1569-1589 Konrad Schaf 
1895           Adolf Vogel
1589-1613 Johannes Schaf  
1896-1898 Fritz Schmidt
1614-1627 Georg Gerbig  
1898-1912 Otto Schäfer
1627-1633 Johann Christoph Leister 
1913-1914 Ludwig Fuchs
1647-1666 Adam Schultheiß 
1914-1924 Georg Reith
1666-1709 Gangolph Dreis
1924-1926 Adolf Graff
1709-1736 Johann Benedikt Müller 
1927-1932 Karl Lantelme
1736-1751 Peter Niklas Hansen
1932-1937 Karl Franz
1751-1769 Johann Valentin Gerlach
1937-1945 Ludwig Berg
1769-1775 Johann Georg Hill 
1946-1952 Heinrich Köhl
1775-1791 Joh. Balthasar Schröder
1952-1966 Hans Müller
1791-1831 Johann Philipp Fresenius
1967-1973 Christian Freitag
1832-1867 Friedrich Chr. Fresenius
1976-1982 Günter Knabe
1867-1869 Franz Specht 
1983-2002 Helmut Bähringer
1869-1881 Friedrich Heß 
2004-2019 Jürgen Seng



Unsere 5 Kirchen


5 Kirchen


Die Nikolaikirche in Hartershausen

Nikalaikirche von 1282

Innenansicht der Nikalaikirche

Die Nikolaikirche ist eine der ältesten Kirchen des Schlitzerlandes. Sie ist errichtet auf einem Bergsporn zwischen der Fulda und dem alten Graben. Mit dem aufstrebenden gotischen Dachreiter, der frühgotischen kleinen Pforte und dem kleinen Nebenfenster weist die Architektur auf das Mittelalter hin.
Im Jahr 1901 kam beim Abheben der Altarplatte eine Reliquienkapsel zum Vorschein, in der sich drei Knochensplitter sowie die Reste einer Urkunde befanden. Verschlossen war die Kapsel mit dem Wachssiegel des Deutschordenbischofs von Samland, Christian von Mühlhausen. Dieser war 1281 in Fulda tätig gewesen und hat von dort wohl den Altar bzw. die Kirche geweiht. Zu diesem Zeitpunkt muss also am Kirchberg bereits ein Gotteshaus gestanden haben.

Im Inneren der Kirche fallen die zwölf Weihekreuze, sowie der eingeschnitzte Bischofsstab, das Kruzifix und der spätgotische Taufstein auf.

Die Kanzel stiftete Pfarrer Gangolph Dreis seiner Gemeinde im Jahr 1707. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1685 und zählt zu den zehn ältesten Kirchenorgeln, die in Hessen noch gespielt werden.

 

Die Valentinskirche in Üllershausen

Valentinskirche von 1530

Innenansicht der Valentinskirche

Die Valentinskirche ist vermutlich um das Jahr 1530 entstanden. Bei der Renovierung im Jahr 1586 dürfte die Kirche ihren heutigen Grundriss als breiter Saalbau mit rechteckigem Chor erhalten haben. Wie in der Hartershäuser Nikolaikirche, so befindet sich auch in der Valentinskirche ein eingeschnitzter Bischofsstab in einer der Holztäger.  Die schichte Kanzel stammt aus dem 18. Jahrhundert. An der inneren Nordwand hat sich der folgende, auch heute noch gültige Spruch erhalten:
Was frag’ ich viel nach Gut und Geld,
es bleibt ja alles in der Welt.
Laßt trachten uns in dieser Zeit
vor allem nach der Seeligkeit.

Nach einer aufwendigen Dach- und Deckenrestaurierung in den Jahren 2006 bis 2008 wurde das Innere der Kirche 2012 renoviert.

 

Die Kirche in Hemmen

kirche von 1821

Antonius

Die Kirche in Hemmen wurde im Jahr 1821 erbaut. Vorher stand an dieser Stelle eine, als düster und dunkele beschriebene, Kapelle. Die Hemmener Kirche besticht durch ihre Schlichtheit und ihre Geradlinigkeit. Als Besonderheit besitzt die Hemmener Kirche noch aus katholischer Zeit eine kleine Heiligenstatue, die Antonius den Großen darstellt. Als „Dinnes von Hemmen“ ist das Holzstandbild mit den fragend großen Augen die ehemalige Patroziniumsfigur der Hemmener Dorfkirche.

 

Innenansicht Hemmen

 

 

Die Kirche in Pfordt

kirche von 1615

kirche von 1615

Über das genaue Alter der Pfordter Kirche können keine genauen Angaben gemacht werden, allerdings lassen die Dicke der Mauern und die Kreuzform des Kirchbaus darauf schließen, das die Kirche bis in die Zeit von 1100 bis 1200 zurückreicht. Im Jahr 1616 ist die Kirche mit seiner bis heute unveränderten Form entstanden. Im Jahr 1894 wurde der steinerne Turm vor das alte Westportal gesetzt. Bei der großen Kirchenrenovierung von 1981 wurden die, 1711 eingebauten, Emporen entfernt. Ebenso wurde die einstige Altarkanzel gekürzt und an anderer Stelle wieder aufgebaut. Die Orgel wurde im Jahre 1849 von den Orgelbauern Oestreich aus Bimbach erbaut. Sie wurde in den Jahren 2010-2011 saniert.

innenansicht der Kirche

 

Die Kirche in Fraurombach

Wallfahrtskirche von 1150 Innenansicht der Wallfahrtskirche

Das romanische Langhaus des Kirchengebäudes wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. In gotischer Zeit wurde ein Rechteck-Chor angeschlossen und ein gotischer Spitzbogen als Triumphbogen eingezogen. Später ergänzte man die Sakristei und das Fachwerkobergeschoss (Anfang des 17. Jahrhunderts).
Im 18. Jahrhundert wurden die Fenster vergrößert sowie Emporen eingezogen. Nachdem 1901 Reste der Wandmalereien entdeckt worden sind, hat man die Emporen gekürzt, um dann 1902 die Wandmalereien freizulegen und erstmals zu sichern. Der nun sichtbare Bildzyklus ist in drei Registern aufgebaut. Er befindet sich auf der Triumphbogenwand und auf jeweils zwei bis drei Metern der anschließenden nördlichen und südlichen Langhauswand.
Näheres über die bedeutenden Wandmalereien finden sich im Internet unter www.fraurombach.org. Die Oestreich-Orgel wurde 2013 saniert (Orgelsanierung).

Ansicht der Orgel

 



Gottesdienstordnung im Kirchspiel Hartershausen

Orgelvorspiel     (Gemeinde setzt sich)
Pfarrer: Begrüßung   Gemeinde: Lied vor der Predigt
Gemeinde: Eingangslied   Pfarrer: Predigt
  Gemeinde: Lied nach der Predigt
Pfarrer: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes   (Gemeinde steht auf)
Gemeinde singt: Amen   Pfarrer: Großes Kirchengebet
(evtl. Besondere Fürbitten)
Pfarrer: Eingangswort
endet mit: Kommt, lasst uns anbeten.
  Pfarrer und Gemeinde: Vater unser
Gemeinde singt: Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immer dar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Pfarrer: Sündenbekenntnis
endet mit: Herr, erbarme dich.
  (Gemeinde setzt sich)
Gemeinde singt: Herre Gott, erbarme dich. Christe, erbarme dich. Herre Gott, erbarme dich.   Pfarrer: Abkündigungen
Pfarrer: Gnadenwort
endet mit: Lobsingt Gott, erhebet seinen Namen.
  Gemeinde: Schlusslied
Gemeinde singt: Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried und den Menschen ein Wohlgefallen.   (Gemeinde steht auf)
Pfarrer: Der Herr sei mit Euch.   Pfarrer: Segen
Gemeinde singt: Und mit deinem Geiste.   Gemeinde singt: Amen. Amen. Amen.
Pfarrer: Eingangsgebet
endet mit: von Ewigkeit zu Ewigkeit.
   
Gemeinde singt: Amen.    
Pfarrer: Lesung des Evangeliums / Bibelwort zum Abschluss der Lesung
endet mit: Halleluja.
   
Gemeinde singt: Halleluja. Halleluja.
(Passionszeit: Amen)
   
Pfarrer und Gemeinde: Glaubensbekenntnis    


Gottesdienstordung zur Feier des Heiligen Abendmahls

Der Gottesdienst verläuft bis einschließlich der Predigt so, wie es die Gottesdienstordnung vorgibt.
Gemeinde: Lied nach der Predigt   Gemeinde singt: Heilig, heilig, heilig
(EG Nr. 185.3)
(Gemeinde steht auf) Pfarrer und Gemeinde: Vater unser
Pfarrer: Fürbittengebet   Pfarrer: Einsetzungsworte zum Heiligen Abendmahl
(Gemeinde setzt sich) Gemeinde singt: Christe, du Lamm Gottes
(EG Nr. 190.2)
Gemeinde: Lied z. Hl. Abendmahl   Pfarrer: Einladung
Pfarrer: Beichtgebet/ Beichtfrage   (Gemeinde setzt sich)
Gemeinde: Antwort   Pfarrer: Austeilung des Hl. Abendmahls
Pfarrer: Gnadenwort - Zusage der Vergebung   (Gemeinde steht auf)
(Gemeinde steht auf)   Pfarrer: Dankgebet
Pfarrer: Der Herr sei mit Euch.   (Gemeinde setzt sich)
Gemeinde singt: Und mit deinem Geiste.   Pfarrer: Abkündigungen
Pfarrer: Erhebet die Herzen.   Gemeinde: Schlusslied
Gemeinde singt: Wir erheben sie zum Herren.   (Gemeinde steht auf)
Pfarrer: Lasst uns dank sagen dem Herrn, unserem Gott.   Pfarrer: Segen
Gemeinde singt: Das ist würdig und recht.   Gemeinde singt: Amen. Amen. Amen.
Pfarrer: Dankgebet
endet mit: anbetend dir lobsingen
     
I

Läuteordnung

In unseren Kirchengemeinden werden die Glocken wie nachstehend aufgeführt geläutet:

Fraurombach: Täglich um 6.30 Uhr, 11.00 Uhr und um 18.00 Uhr. Samstags zusätzlich um 14.00 Uhr.

Hartershausen: Täglich um 10.00 Uhr und um 18.00 Uhr. Samstags zusätzlich um 14.00 Uhr.

Hemmen: Täglich um 12.00 Uhr und um 18.00 Uhr. Samstags zusätzlich um 14.00 Uhr.

Pfordt: Täglich um 11.00 Uhr und um 18.00 Uhr. Samstags zusätzlich um 14.00 Uhr.

Üllershausen: Täglich um 6.00, um 11.00 Uhr und um 18.00 Uhr. Samstags zusätzlich um 14.00 Uhr.

Zur Beerdigung oder Trauerfeier eines Mitgliedes der Evangelischen Kirche oder einer Kirche, die der ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) angehört, wird geläutet. Außerdem wird im Sterbefall, nach Mitteilung an die Küsterin/den Küster, gemäß der ortsüblichen Tradition geläutet. Entsprechend wird auch hier nur geläutet bei Mitgliedern der Ev. Kirche oder einer ACK-Kirche. Das bedeutet, dass z.B. im Sterbefall oder bei der Beisetzung Ausgetretener die Glocken nicht geläutet werden. Außerdem stehen für diese Fälle die Kirchen nicht zur Verfügung, und der Pfarrer ist nicht verpflichtet, eine Beerdigung Ausgetretener durchzuführen.

Gemeinsamer Beschluss der Kirchenvorstände vom 03.06.2008 und erneuert am 19.06.2018